Fast schon erwartungsgemäß blieb die erste Tarifverhandlungsrunde für die Beschäftigten in der Leiharbeit, die Mitte September abgehalten wurde, ergebnislos. Die Vorstellungen der Tarifparteien
lagen einfach zu weit auseinander. Die Forderungen der Gewerkschaft, unter anderem 8,5% mehr Lohn und höhere Urlaubsansprüche, wurden von seitens der Arbeitgeber als „überzogen“ zurückgewiesen.
Damit gehen die Tarifverhandlungen in die nächste Runde. Als Termin wurde hierfür der 29. Oktober festgelegt. Im Nachgang machte Juan-Carlos Rio Antas, der als IG-Metall-Vertreter die
Tarifverhandlungen mitführt, klar: „Beim nächsten Verhandlungstermin muss sich die Arbeitgeberseite deutlich auf uns zu bewegen und ein konkretes Angebot auf den Tisch legen. Einen Stillstand in
der Branche darf es nicht geben. Die Leiharbeit muss endlich zu einer Branche mit guten Löhnen und guten Arbeitsbedingungen werden und die Löhne müssen deutlich steigen.“
Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass sich der seit einem Dreiviertel Jahr anhaltende Abwärtstrend beim Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im
September nicht fortgesetzt hat und gegenüber dem Vormonat um 0,4 Punkte zulegen konnte. Für die Monate bis zum Jahresende lässt die Beschäftigungskomponente ein weiteres Beschäftigungswachstum
erwarten. „Der Konjunkturabschwung macht dem Arbeitsmarkt zwar zu schaffen, aber der hält sich nach wie vor gut“, so Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und
gesamtwirtschaftliche Analysen“.